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Auf der Durchquerung der westpommerschen Seengebiete entdeckst du eine der am meisten unterschätzten Landschaften Polens. Diese Route führt durch Gegenden, die vom Massentourismus kaum besucht werden, und bietet authentischen Kontakt mit der Natur, ruhige Kleinstädte und echte Erholung. Der Name hält, was er verspricht: Der Weg passiert in regelmäßigen Abständen unzählige unberührte Seen mit sauberem Wasser und zahlreichen Badestellen. Die Reise beginnt in Siekierki an der polnisch-deutschen Grenze, von wo aus Asphalt-Radwege auf ehemaligen Bahntrassen durch fünf Landschaftsparks zu den beliebtesten Seengebieten führen – den Ińskie-, Drawskie- und Szczecineckie-Seenplatten.
Die Route ist ausgeschildert, wobei die Markierungsqualität zwischen den Abschnitten variiert. Der südliche Teil der Strecke (Siekierki – Ińsko) ist infrastrukturell am besten vorbereitet und verläuft hauptsächlich auf eigens angelegten Radwegen entlang ehemaliger Bahndämme. Je weiter östlich du kommst, desto häufiger werden Neben- und Waldstraßen genutzt.
Einige Abschnitte erfordern besondere Aufmerksamkeit – zwischen Brzeźniak und Kumki liegt ein schwer befahrbarer unbefestigter Abschnitt, der über Asphaltstraßen durch den Poligon Drawski umfahren werden kann. Ein gutes GPS oder eine Fahrrad-App ist empfehlenswert, besonders auf Abschnitten, die durch Waldkomplexe führen.
Wir empfehlen, von Siekierki in Richtung Miastko zu radeln. Diese Richtung ermöglicht es dir, vom spektakulärsten Punkt zu starten – der Europabrücke – und dann in der Anfangsphase, während du erst in Fahrt kommst, die beste Radinfrastruktur zu genießen.
Optimale Reisezeiten:
Vermeide die Zeit des Pol'and'Rock Festivals (erstes Augustwochenende), wenn du eine Unterkunft in der Nähe von Czaplinek planst – alles ist von Festivalbesuchern ausgebucht.
Etappe 1: Siekierki – Trzcińsko-Zdrój – Myślibórz (63 km)
Die Route beginnt an der Europabrücke in Siekierki, der längsten Radbrücke über die Oder. Dieses 770 Meter lange Bauwerk mit Aussichtsplattform bietet einen hervorragenden ersten Stopp – die Aussicht erstreckt sich über die Kostrzyn-Auen, ein Schutzgebiet für 180 Vogelarten. Die 1892 erbaute Brücke wurde 1945 gesprengt und diente nach dem Wiederaufbau ausschließlich militärischen Zwecken. Erst 2021 erhielt sie neues Leben als Radbrücke, die polnische und deutsche Radwege verbindet.
Der Weg führt fast vollständig auf einem asphaltierten Radweg entlang eines ehemaligen Bahndamms weiter. Die Route passiert den Soldatenfriedhof in Stare Łysogórki mit seinem 18 Meter hohen Denkmal, das an den Oder-Übergang von 1945 erinnert. Der ehemalige Bahnhof in Klępicz ist zu einem beliebten Rastplatz geworden, wo du dich ausruhen und hausgemachten Käsekuchen kosten kannst.
Im kleinen Czachów beherbergt die Kirche einige der ältesten Wandmalereien Polens, mit volkstümlichen Motiven aus dem 14. Jahrhundert, darunter der berühmte „fröhliche Teufel". Die Etappe endet in Myślibórz mit erhaltenen Stadtmauern und Toren.
Etappe 2: Myślibórz – Barlinek – Choszczno (60 km)
Die Route führt durch die Myślibórzer Seenplatte, hauptsächlich auf asphaltierten Radwegen entlang ehemaliger Bahngleise. In Barlinek erfährst du mehr über Emanuel Lasker – Schachweltmeister, der den Titel rekordverdächtige 27 Jahre lang hielt. Sein Elternhaus steht in der Chmielna-Straße 7, während der Park am See seinen Namen trägt und Schachbretter im Freien bietet. Besuche auch die historische Mühle-Papierfabrik am Fluss Płonia, heute ein Kulturzentrum mit der Sommerakademie für Architektur. Die Route passiert den ehemaligen Bahnhof in Lubiana mit einer Lokomotive von 1942 – der Beginn eines privaten Technikmuseums.
Etappe 3: Choszczno – Dobrzany – Ińsko (47 km)
Auf dem Marktplatz von Choszczno befindet sich die Allee der polnischen Radsportstars mit Handabdrücken von Polens größten Radfahrern – von Stanisław Królak bis Zenon Jaskuła. Die Stadt bewahrt eines von drei Barbakanen in Polen (neben Krakau und Warschau), heute als Bibliothek genutzt. In der Kirche zur Geburt Mariens siehst du ein seltenes mittelalterliches Keramik-Basrelief, das den Jessebaum darstellt. Der Weg führt hauptsächlich auf Nebenstraßen durch die Choszczyner Seenplatte in Richtung Ińsko. In Dobrzany verbindet sich die Route mit der Variante aus Szczecin.
Etappe 4: Ińsko – Drawsko Pomorskie – Złocieniec (44 km)
Von Ińsko führen Radwege und Nebenstraßen durch außergewöhnlich attraktive Landschaft – sanft hügelig, mit offenen Feldern und Wiesen zwischen Waldkomplexen. Der Abschnitt zwischen Brzeźniak und Kumki ist schwieriges unbefestigtes Gelände, das auf Asphaltstraßen durch den Poligon Drawski umfahren werden kann.
Drawsko Pomorskie liegt am Fluss Drawa, einem der schönsten Flüsse Polens mit einer Kajaktour, die nach Kardinal Karol Wojtyła benannt ist. In Złocieniec bewundere die monumentale Hainbuchenallee – 83 Bäume bilden einen Tunnel aus verflochtenen Ästen. In der Śląska-Straße 40 erwartet dich eine Überraschung – ein Drache, der mit den Flügeln schlagen und Feuer speien kann.
Etappe 5: Złocieniec – Czaplinek – Borne Sulinowo – Szczecinek (72 km)
Die längste Etappe führt über eigens angelegte Radwege und geschotterte Waldstraßen. In Nowy Kaleńsko kannst du 4,4 km nach Norden zum größten Barockschloss der westlichen Seenplatte in Siemczyno abbiegen, mit Museum und fahrradfreundlicher Unterkunft. Nahe dem Krzemno-See liegen geheimnisvolle Steinkreise aus dem 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr., die den Goten zugeschrieben werden.
Czaplinek ist berühmt für den Drawskie-See – Polens zweittiefstem See (79,7 m) – und das Pol'and'Rock Festival auf einem ehemaligen Militärflugplatz. In der Nähe steht die Burg Drahim in Stary Drawsko, jahrhundertelang Wächter der „via marchionis", der nördlichen Kreuzzugsroute.
Borne Sulinowo ist eine außergewöhnliche Stadt ohne Kartengeschichte – bis in die 1990er Jahre eine geheime sowjetische Garnison, heute eine friedliche Stadt inmitten von Wäldern. Kasernengebäude, das Offiziershaus aus den 1930er Jahren und das „Maschinenpistolen-Denkmal" auf dem Friedhof schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz erstrecken sich Polens größte Heideflächen (blühend ab Mitte August), und vom Aussichtsturm im Naturschutzgebiet „Diabelskie Pustacie" eröffnet sich eine weitläufige Aussicht.
Etappe 6: Szczecinek – Biały Bór – Miastko (54 km)
Die letzte Etappe durch die Szczecinecker Seenplatte. In Szczecinek siehst du die Residenz der Pommerschen Herzöge aus dem 15. Jahrhundert mit einer faszinierenden zweistöckigen Brücke und Europas längster Wasserski-Seilbahn. Beim Verlassen der Stadt passiert die Route die Befestigungen der Pommernstellung, darunter B-Werk – einen der größten Bunker im gesamten System.
Biały Bór ist die „kleine Ukraine" – eine Stadt, die nach dem Krieg von Ukrainern besiedelt wurde, die während der Operation Weichsel umgesiedelt wurden. Hier gibt es einen Schulkomplex mit ukrainischsprachigem Unterricht, mit einem Taras-Schewtschenko-Denkmal am Eingang. Die Hauptattraktion ist die griechisch-katholische Kirche nach einem Entwurf von Jerzy Nowosielski – das Lebenswerk des Künstlers, deren Form und Innenraum traditionellen Gotteshäusern nicht ähneln, obwohl sie dem Kanon folgen. Direkt außerhalb der Stadt erhebt sich der Pommersche Sandberg (245 m über dem Meeresspiegel), gebildet aus 8 Millionen Tonnen Sand aus der Kiesgewinnung.
Die Strecke führt durch eine Fülle historischer, natürlicher und kultureller Denkmäler. Hier sind die wichtigsten Haltepunkte:
Historische und kulturelle Stätten:
Naturattraktionen:
Militärhistorische Stätten:
Westpommern bietet eine Küche, die polnische, deutsche und ukrainische Einflüsse vereint. Die Route führt durch Gebiete, in denen authentische regionale Spezialitäten nach traditionellen Rezepten zubereitet werden.
Regionale Delikatessen:
Die Route führt hauptsächlich durch kleine Städte, wo lokale Restaurants und Gasthäuser traditionelle Gerichte servieren. In größeren Orten wie Szczecinek oder Drawsko Pomorskie findest du eine größere Auswahl an Restaurants.
Die Route bietet vielfältige Unterkunftsmöglichkeiten, von Campingplätzen über Pensionen bis zu Hotels. Fahrradfreundliche Infrastruktur konzentriert sich in größeren Städten, obwohl sich zunehmend mehr kleine Einrichtungen dem Bett+Bike-Programm anschließen.
Vorausbuchung ist besonders in der Sommersaison (Juni-August) und während lokaler Veranstaltungen wie Ińskie Lato Filmowe oder Pol'and'Rock Festival unerlässlich.
Anreise zum Start
Siekierki erreichst du am bequemsten mit dem Zug nach Mieszkowice (Linie Szczecin – Kostrzyn), von wo aus etwa 10 km Radfahrt verbleiben. Alternativ erreichst du Godków, ebenfalls auf der Linie Szczecin – Kostrzyn. Auf der deutschen Seite ist der nächste Bahnhof in Wriezen (12 km von der Brücke entfernt), der von Deutsche Bahn-Zügen aus Berlin, Frankfurt an der Oder und Eberswalde bedient wird.
Wenn du in Chojna startest (einige Kilometer von der Route entfernt), nutze Fernverbindungen auf der Linie Szczecin – Wrocław.
Rückreise vom Ende
Der Endpunkt in Miastko hat Bahnverbindungen, erwarte jedoch einen Umstieg. Bequemer kann es sein, die Reise in Szczecinek oder Biały Bór zu beenden, die direkte Verbindungen nach Szczecin, Koszalin und andere größere Städte haben.
Transport entlang der Route
Die gesamte Strecke ist sehr gut mit der Bahn verbunden. PKP-Bahnhöfe findest du in den meisten Städten entlang der Route:
Verbindungen werden von POLREGIO und Intercity bedient. Fahrplan verfügbar unter https://portalpasazera.pl
Der südliche Teil der Route (Siekierki – Ińsko) ist am sichersten und angenehmsten für weniger erfahrene Radfahrer – fast vollständig auf eigens angelegten, asphaltierten Radwegen entlang ehemaliger Bahndämme. Je weiter östlich, desto mehr fährst du auf Neben- und Waldstraßen.
Herausforderungen auf der Route:
Verfügbare Einrichtungen:
Trinkwasser kann leicht in Restaurants und bei Touristenattraktionen aufgefüllt werden. In der Sommersaison solltest du Vorräte mitführen, besonders auf Waldabschnitten zwischen Städten.
Plane die Route unter Berücksichtigung deiner eigenen Fitness und Erfahrung. Anfänger werden sich am wohlsten fühlen, wenn sie sich auf den südlichen Teil (Siekierki – Ińsko) konzentrieren, wo die Infrastruktur am besten und die Route am angenehmsten ist. Fortgeschrittene Radfahrer werden die Herausforderungen späterer Etappen schätzen und Möglichkeiten, die Route mit Ausflügen zu Orten wie Kłomin oder den Heideflächen bei Borne Sulinowo zu variieren.
Hervorragende Bahnverbindungen entlang der Route ermöglichen flexible Etappenplanung – wenn Müdigkeit oder Wetter zu Faktoren werden, ist immer ein PKP-Bahnhof in der Nähe.
Erwäge, Radfahren mit einer Kajaktour auf der Drawa zwischen Drawsko Pomorskie und Złocieniec zu kombinieren – Kajakunternehmen bieten Fahrradtransport an. Das ist eine außergewöhnliche Möglichkeit, deine Reise zu bereichern!
Die Strecke kreuzt sich mit anderen Radrouten – in Trzcińsko-Zdrój mit Blue Velo, in Złocieniec mit dem Alten Bahntrassenweg von Kołobrzeg nach Wałcz, und in Dobrzany verbindet sie sich mit der Variante aus Szczecin. Das ermöglicht es, längere Schleifen zu bilden und noch größere Gebiete Westpommerns zu erkunden.
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