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Berlin-Usedom Radweg

Distanz
339.2 km
Anstieg
1697m
Abwärts
1731m

Der Berlin-Usedom-Radfernweg verbindet Deutschlands pulsierende Hauptstadt mit der Ostseeinsel Usedom und führt Radfahrer durch die weitläufigen Wälder der Schorfheide, historische Städte der Uckermark und entlang der malerischen Küste. Beginnend am Schlossplatz nahe dem Berliner Dom durchquert diese klassische Route ruhige Waldgebiete und folgt Kanälen und Seen zu den Sandstränden und Kaiserbädern der Insel Usedom.

Dieser etablierte Radfernweg führt durch drei Bundesländer (Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern) und bietet eine perfekte Mischung aus urbanem Aufbruch, ländlicher Ruhe und küstennaher Ankunft. Das sanfte Gelände und die hervorragende Beschilderung machen die Route besonders einladend für Anfänger und Familien mit Kindern, während die abwechslungsreichen Landschaften und kulturellen Höhepunkte auch erfahrene Radfahrer während der gesamten Strecke begeistern.

Wichtige Routeninformationen

  • Schwierigkeitsgrad: Leicht, geeignet für Anfänger und Familien mit Kindern
  • Höhenprofil: Überwiegend flach mit minimalen Anstiegen, insgesamt etwa 550-600 Höhenmeter
  • Oberflächenarten: Größtenteils asphaltiert mit eigenen Radwegen und ruhigen Landstraßen. Etwa 30 Kilometer verlaufen auf speziell präparierten unbefestigten Wegen, davon gelten nur circa 5 Kilometer als anspruchsvoller
  • Routentyp: Mischung aus separaten Radwegen, ruhigen Landstraßen und autofreien Strecken
  • Empfohlene Richtung: In beiden Richtungen gut ausgeschildert
  • Empfohlenes Fahrrad: Tourenräder, geeignet für überwiegend befestigte Oberflächen mit gelegentlichen unbefestigten Abschnitten
  • Offizieller Status: 2007 offiziell als anerkannter Radfernweg eröffnet
Berlin panorama
Berlin / Claudio Schwarz, unsplash.com

Routenmarkierung & Navigation

Der Berlin-Usedom-Radfernweg verfügt über eine hervorragende Beschilderung entlang der gesamten Strecke, die in beide Richtungen klar markiert ist, um Radfahrer sowohl auf dem Weg von Berlin zur Ostseeküste als auch auf der Rückfahrt zu unterstützen. Die Route folgt einem durchgängigen Wegweisersystem, das durch die wechselnden Landschaften vom urbanen Berlin durch das ländliche Brandenburg nach Mecklenburg-Vorpommern führt.

Die Strecke geht nahtlos von Stadtstraßen und eigenen Radwegen in Berlin über in ruhige Waldwege der Schorfheide und schmale Landstraßen in der Uckermark. Die gut ausgebaute Radinfrastruktur entlang dieser klassischen Route sorgt dafür, dass auch weniger erfahrene Radfahrer den Weg sicher folgen können, ohne ständig Karten konsultieren zu müssen, obwohl übliche Navigationstools für die Planung von Pausen und die Identifizierung von Sehenswürdigkeiten entlang des Weges nützlich bleiben.

Hauptetappen & Highlights

Die Route gliedert sich natürlich in sechs Etappen, von denen jede unterschiedliche Landschaften und Erlebnisse bietet:

Etappe 1: Berlin nach Bernau (20 km)
Die Tour beginnt am Schlossplatz nahe dem Berliner Dom und folgt separaten Radwegen durch Prenzlauer Berg und Pankow. Nach der Durchquerung des Schlossparks Schönhausen lässt die Route die geschäftige Hauptstadt hinter sich, folgt der Panke und der erhöhten Stettiner Bahntrasse durch ruhige Vorortsiedlungen, bevor sie die historische Stadt Bernau bei Berlin erreicht. Radfahrer, die den Berliner Innenstadtverkehr meiden möchten, können auch am S-Bahnhof in Pankow starten.

Etappe 2: Bernau nach Joachimsthal (46 km)
Berlin gerät schnell in Vergessenheit, während die Route in die natürliche Schönheit des Barnims eintaucht. Kiefern- und Laubwälder bilden ein Blätterdach, während Vogelgesang den hervorragenden Radweg begleitet. Der historische Marktplatz in Biesental lädt unter einer alten Eiche zur Rast ein, während die örtliche Bäckerei für Erfrischungen sorgt. Die Schleuse Grafenbrück am Finowkanal und der Oder-Havel-Kanal säumen den Weg, bevor die Route dem Werbellinsee nach Joachimsthal folgt, dem Herzen der Schorfheide. Selbst gut asphaltierte Abschnitte weisen gelegentlich Wurzelaufbrüche auf, wo Baumwurzeln die Oberfläche angehoben haben.

Etappe 3: Joachimsthal nach Prenzlau (62 km)
Die ausgedehnten Wälder der Schorfheide, einst Jagdgebiet verschiedener Staatsoberhäupter, setzen sich über Steinhöfel hinaus fort. Kleine Dörfer wie Parlow und Glambeck beeindrucken mit ihren Fachwerkkirchen und dem markanten Taubenturm. Die Routenqualität und Planung glänzen besonders in diesem Abschnitt. Wenn sich der Weg dem Uckerseengebiet nähert, erscheinen sanfte Hügel, die durch die Kurorte Warnitz und Seehausen führen, bevor die Route dem Unteruckersee nach Prenzlau folgt.

Etappe 4: Prenzlau nach Ueckermünde (69 km)
Schmale Landstraßen mit minimalem Verkehr schlängeln sich durch die letzten verschlafenen Dörfer der Uckermark, begleitet von unzähligen Windrädern, die die Landschaft prägen. Bei Nechlin überquert die Route die Grenze nach Mecklenburg-Vorpommern, wobei das historische Pasewalk als echtes Juwel hervortritt. Hinter Pasewalk prägen ehemalige Militärgebiete und Kasernen die Landschaft bis Torgelow. Von hier folgt die Strecke zunächst Naturwegen, bevor sie ab Eggesin bis Ueckermünde am Stettiner Haff straßenbegleitend verläuft. Eine Fähre verkehrt zwischen Ueckermünde und Kamminke, und es existiert eine Abkürzung zwischen Werbelow und Ueckermünde.

Etappe 5: Ueckermünde nach Usedom-Stadt (61 km)
Von Ueckermünde aus verlässt die Route kurzzeitig die Haffküste und führt nördlich von Bugewitz in das Naturschutzgebiet Anklamer Stadtbruch. Dieser Abschnitt entwickelt sich zum anspruchsvollsten Gelände der gesamten Route, ein schmaler, überwiegend steiniger Weg, der später schlecht befestigt wird. Trotz der Oberflächenbedingungen beschweren sich Radfahrer selten aufgrund der beeindruckenden Landschaft. Die Lilienthal-Stadt Anklam bietet einen ausgezeichneten Haltepunkt, bevor die Route das Peenetal-Moor umrundet und über die Zecheriner Klappbrücke auf die Insel Usedom führt und bald die Stadt Usedom erreicht. Die Brücke öffnet viermal täglich für jeweils etwa 20 Minuten.

Etappe 6: Usedom-Stadt nach Peenemünde (72 km)
Gut ausgebaute Feld- und Waldwege weichen zunächst wenig befahrenen schmalen Straßen, die zum kleinen Dorf Garz führen. Ein hügeliger Waldabschnitt und ein überraschend hoher Dünenkamm gehen der Ankunft an der Ostseeküste voraus. Der Küstenradweg passiert die berühmten Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin und verläuft dann durch Dünenwälder, vorbei an Campingplätzen und durch weitere Kurorte bis nach Peenemünde. Kurze, aber deutliche Anstiege erscheinen vor Ahlbeck und nach Ückeritz, und die Küstenwege sind stark von Fußgängern und unerfahrenen Radfahrern frequentiert, was besondere Vorsicht erfordert.

Wichtige Sehenswürdigkeiten entlang der Route

Der Berlin-Usedom-Radfernweg führt durch vielfältige Landschaften und historisch bedeutsame Orte:

Historische Stätten

  • Berliner Dom und Schlossplatz: Der Startpunkt im historischen Zentrum Berlins
  • Schlosspark Schönhausen: Markiert den Übergang vom urbanen zum vorstädtischen Berlin
  • Bernau bei Berlin: Historische Kleinstadt am Ende der ersten Etappe
  • Schleuse Grafenbrück: Historische Schleuse am Finowkanal (Hinweis: geschlossen bis Ende 2025 mit 3 Kilometer Umleitung)
  • Pasewalk: Ein historisches Kleinod in Mecklenburg-Vorpommern mit bedeutendem architektonischem Erbe
  • Anklam: Bekannt als Lilienthal-Stadt, Geburtsort des Flugpioniers Otto Lilienthal
  • Kaiserbäder: Die eleganten Kurorte Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin auf Usedom
  • Peenemünde: Historische Stätte an der Nordspitze der Insel Usedom

Naturattraktionen

  • Schorfheide: Ausgedehntes Waldgebiet, ehemaliges Jagdrevier verschiedener Staatsoberhäupter
  • Werbellinsee: Malerischer See bei Joachimsthal
  • Uckerseengebiet: Seenlandschaft mit sanft gewelltem Gelände um Warnitz und Seehausen
  • Unteruckersee: See bei Prenzlau
  • Stettiner Haff: Küstenlagune bei Ueckermünde
  • Anklamer Stadtbruch: Geschütztes Naturschutzgebiet mit markanter Landschaft
  • Peenetal-Moor: Moorlandschaft vor der Insel Usedom
  • Ostseeküste: Sandstrände und Dünenwälder der Insel Usedom

Kulturelle Höhepunkte

  • Marktplatz Biesental: Mit alter Eiche und traditioneller Bäckerei
  • Taubenturm in Glambeck: Markanter Taubenschlag mit Rastplatz und Fachwerkkirche
  • Zecheriner Klappbrücke: Funktionierende Klappbrücke, die den Zugang zur Insel Usedom ermöglicht

Übernachtungsmöglichkeiten

Der Berlin-Usedom-Radfernweg profitiert von einer sehr guten Radinfrastruktur entlang der gesamten Strecke, die Radfahrern reichlich Übernachtungsmöglichkeiten in angenehmen Abständen bietet. Die Beliebtheit und der etablierte Status der Route bedeuten, dass du in allen größeren Städten und vielen kleineren Dörfern entlang des Weges ausreichende Übernachtungsmöglichkeiten findest.

  • Hotels und Pensionen: Verfügbar in größeren Städten wie Bernau, Joachimsthal, Prenzlau, Pasewalk, Anklam und in den Ferienorten auf der Insel Usedom
  • Campingplätze: Gut verteilt entlang der Route, besonders beliebt auf der Insel Usedom
  • Rastplätze und Gastronomie: Reichliche Optionen während der gesamten Tour, von Berliner Bäckereien bis zu Restaurants in den Küstenorten

Anreise & Verkehrsanbindung

Anreise

Der offizielle Start der Route am Schlossplatz in Berlin-Mitte nahe dem Berliner Dom bietet einfachen Zugang über Berlins umfassendes öffentliches Verkehrsnetz. Wer den Berliner Stadtverkehr umgehen möchte, kann in Berlin-Pankow nahe dem S-Bahnhof beginnen, wodurch die Route verkürzt und die verkehrsreichsten urbanen Abschnitte umgangen werden. Dieser alternative Startpunkt in Berlin-Buch reduziert die Gesamtstrecke auf etwa 205 Kilometer, wenn du die Stettiner Haff-Fährverbindung nutzt.

Rückreise

Hervorragende Bahnverbindungen entlang der Route bieten flexible Optionen für die Rückkehr oder den Einstieg an verschiedenen Punkten. Die gut ausgebaute öffentliche Verkehrsinfrastruktur bedeutet, dass du die Route problemlos an mehreren Einstiegspunkten erreichen oder deine Tour an günstigen Orten beenden kannst. Fährverbindungen, einschließlich der Überfahrt zwischen Ueckermünde und Kamminke nahe Garz, bieten zusätzliche Flexibilität bei der Routenplanung.

Praktische Hinweise

Der Ruf des Berlin-Usedom-Radfernwegs als relativ leichte, anfängerfreundliche Route trifft auf den Großteil der Strecke zu. Das überwiegend flache Gelände mit minimalen Anstiegen macht dies zu einer idealen Wahl für Radfahrer, die eine angenehme Langstreckenerfahrung ohne große körperliche Herausforderungen suchen. Einige Abschnitte erfordern jedoch besondere Aufmerksamkeit.

Der technisch anspruchsvollste Abschnitt liegt zwischen Ueckermünde und der Stadt Usedom, besonders durch das Naturschutzgebiet Anklamer Stadtbruch. Hier geht der schmale, überwiegend steinige Weg später in schlecht befestigte Oberflächen über, was die herausforderndsten Fahrbedingungen der gesamten Route schafft. Trotz dieser Oberflächenbedingungen entschädigt die bemerkenswerte Landschaft in der Regel für den zusätzlichen Kraftaufwand. Selbst gut gewartete asphaltierte Abschnitte, besonders zwischen Bernau und Joachimsthal, weisen gelegentlich Wurzelaufbrüche auf, wo Baumwurzeln die Oberfläche angehoben haben.

Der Küstenabschnitt zwischen Ahlbeck und Peenemünde stellt eine andere Herausforderung dar, nicht durch das Gelände, sondern durch den Verkehr. Diese beliebten Ferienwege sind stark von Fußgängern und unerfahrenen Radfahrern frequentiert, was erhöhte Vorsicht und reduziertes Tempo erfordert. Kurze, aber merkliche Anstiege erscheinen vor Ahlbeck und nach Ückeritz, wo die Route beachtliche Dünenkämme überquert.

Aktuelle Bauarbeiten betreffen einen Abschnitt: Die Schleuse Grafenbrück zwischen Bernau und Joachimsthal bleibt bis Ende 2025 geschlossen, mit einer gut markierten 3-Kilometer-Umleitung. Die Zecheriner Klappbrücke öffnet viermal täglich für jeweils etwa 20 Minuten. Eine entsprechende Zeitplanung verhindert nennenswerte Verzögerungen.

Abschließende Tipps

Der Berlin-Usedom-Radfernweg bietet eine zugängliche Einführung ins Langstreckenradfahren und belohnt erfahrene Radfahrer mit abwechslungsreichen Landschaften und kulturellen Entdeckungen. Die Kombination aus hervorragender Beschilderung in beide Richtungen, umfassender Radinfrastruktur und anfängerfreundlichem Gelände macht diese Route besonders geeignet für erstmalige Radtouristen und Familien. Plane 5-6 Tage ein, um die Reise vollständig zu genießen, mit Zeit für die Erkundung historischer Städte wie Pasewalk und Anklam, die natürliche Schönheit der Schorfheide-Wälder und des Uckerseengebiets sowie die entspannte Atmosphäre der Usedom-Kurorte.

Berücksichtige bei der Planung deines Abenteuers die hervorragenden Bahnverbindungen. Der Start in Berlin-Pankow reduziert das urbane Radfahren und bewahrt gleichzeitig den wesentlichen Charakter der Route, und die Fähroptionen bieten interessante Alternativen zum Verkürzen oder Variieren der Strecke. Die Beliebtheit der Route bedeutet, dass die Infrastruktur gut ausgebaut ist, aber eine Vorausbuchung der Unterkunft während der Hauptsaison im Sommer auf der Insel Usedom ist ratsam. Ob du eine entspannte Mehrtages-Tour oder eine sportliche Herausforderung suchst, diese klassische Route von der Hauptstadt zur Küste bietet ein wunderbares Raderlebnis durch Deutschland.

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