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Neuseenland-Radroute

Distanz
101.9 km
Anstieg
552m
Abwärts
553m

Die Neuseenland-Radroute führt durch eine der faszinierendsten Landschaftstransformationen Deutschlands. Wo einst riesige Braunkohletagebaue das Bild prägten, erstreckt sich heute südlich von Leipzig eine einzigartige Seenlandschaft mit kristallklarem Wasser. Die Route verbindet als Rundkurs zahlreiche dieser neu entstandenen Seen und führt Radfahrer von Markkleeberg aus durch eine abwechslungsreiche Mischung aus Naturschutzgebieten, historischen Städten und modernen Freizeitangeboten.

Besonders für Familien und wasserbegeisterte Radler ist diese Tour ein Highlight: An nahezu jeder Etappe laden Strände und Badestellen zur Abkühlung ein. Die Marina am Cospudener See, die Ufer des Störmthaler Sees oder der Zwenkauer See bieten ideale Bedingungen für eine erfrischende Pause. Badesachen gehören hier definitiv ins Gepäck.

Wichtige Routeninformationen

  • Routentyp: Rundkurs mit Ost- und Weststrecke
  • Start und Ziel: Markkleeberg (südlich von Leipzig)
  • Charakter: Überwiegend flach durch die Leipziger Tieflandsbucht
  • Geeignet für: Familien, Genussradler und alle, die Radfahren mit Badevergnügen verbinden möchten
  • Empfohlenes Rad: Tourenrad oder Trekkingrad

Beste Reisezeit

Die Neuseenland-Radroute entfaltet ihren besonderen Reiz vor allem in den Sommermonaten. Das klare Wasser der zahlreichen Seen lädt dann zu ausgiebigen Badepausen ein, und die vielfältigen Wassersportangebote stehen in voller Blüte. Aber auch im späten Frühjahr und frühen Herbst lässt sich die Tour bei milderen Temperaturen genießen, wenn die Seen ruhiger und die Wege weniger frequentiert sind.

Etappen und Streckenverlauf

Die Route gliedert sich in zwei Abschnitte, die zusammen einen kompletten Rundkurs ergeben. Die Ostroute führt von Markkleeberg nach Regis-Breitingen, während die Westroute den Rückweg über eine andere Streckenführung ermöglicht.

Etappe 1: Markkleeberg nach Regis-Breitingen (Ostroute)

Die erste Etappe startet in Markkleeberg, einer Stadt mit bewegter Geschichte an der Pleiße. Bevor es losgeht, lohnt ein Blick auf das historische Torhaus mit seinen Grundmauern aus dem 12. Jahrhundert und das imposante Weiße Haus im agra-Park. Von hier führt der Weg Richtung Süden, vorbei an einer Bisonweide zum barocken Schloss Güldengossa. Der Störmthaler See mit dem angrenzenden Vogelschutzgebiet Oberholz bietet auf fast 200 Hektar orchideenreiche Nasswiesen und alte Eichen- und Hainbuchenwälder.

Über das EXPO-2000-Dorf Dreiskau-Muckern erreichen Radfahrer die Halde Trages, einen bewaldeten Hügel aus der Tagebauzeit und eine der höchsten Erhebungen der Region. Die Strecke führt weiter durch das kleine Rundlingsdorf Haubitz mit seinem schönen Ausblick auf den Haubitzer See, bevor die historische Altstadt von Borna mit der Emmauskirche zur Rast einlädt. Das Tagesziel Regis-Breitingen liegt malerisch an der Grenze zu Thüringen.

Etappe 2: Regis-Breitingen nach Markkleeberg (Westroute)

Der Rückweg über die Westroute bietet völlig neue Perspektiven. Regis-Breitingen selbst verdient Aufmerksamkeit: Die Burg Regis war bereits im Jahr 929 bekannt, und in der Umgebung liegen die idyllischen Haselbacher Teiche. Die Route führt über Lucka zum Groitzscher See und zur beeindruckenden Wiprechtsburg in Groitzsch. Diese gehört zu den größten Burganlagen der Region und beherbergt die ältesten bekannten Steinbauten Sachsens sowie einen Weinberg mit über 5.000 Rebstöcken.

Die historischen Altstädte von Groitzsch und Pegau laden mit kleinen Gassen und gemütlichen Gasthöfen zum Verweilen ein. Kurz vor dem Ziel erreichen Radfahrer Zwenkau, eine der ältesten Städte Sachsens mit Siedlungsspuren bis 6.000 v. Chr. Am Kap Zwenkau informiert ein Ausstellungspavillon über die Bergbauhistorie, und von der Besucherterrasse bietet sich ein weiter Blick über die Landschaft bis zur Skyline von Leipzig.

Sehenswürdigkeiten entlang der Route

Die Neuseenland-Radroute verbindet auf einzigartige Weise Naturerlebnisse, historische Stätten und moderne Freizeitangebote. Das sind die wichtigsten Höhepunkte:

Historische Sehenswürdigkeiten

  • Torhaus Markkleeberg: Museum in historischem Ambiente mit Grundmauern aus dem 12. Jahrhundert
  • Weißes Haus im agra-Park: Imposante Villa, einst im Besitz des Verlegers Paul Herfuhrt, heute Kulturveranstaltungsort
  • Schloss Güldengossa: Ehemaliges Rittergut im prächtigen Barockstil
  • Wiprechtsburg Groitzsch: Eine der größten Burganlagen der Region mit den ältesten Steinbauten Sachsens und einem Weinberg
  • Emmauskirche Borna: Bemerkenswerte umgesetzte Kirche in der historischen Altstadt
  • Auenfriedhof Markkleeberg: Über 900 Grabstellen, davon 30 denkmalgeschützte Grabdenkmäler

Natur und Seen

  • Cospudener See: Mit Marina und Strand, nur wenige Minuten vom Leipziger Stadtpark entfernt
  • Störmthaler See: Umgeben vom Vogelschutzgebiet Oberholz mit alten Wäldern und Orchideenwiesen
  • Zwenkauer See: Mit dem Kap Zwenkau und Ausstellungspavillon zur Bergbaugeschichte
  • Haselbacher Teiche und See: Ruhige Gewässer nahe Regis-Breitingen
  • Halde Trages: Bewaldeter Aussichtshügel mit Rundweg und Informationstafeln zur Tagebauhistorie
  • VINETA: Schwimmende Insel auf dem Störmthaler See

Aktivitäten und Freizeitspaß

  • Kanupark Markkleeberg: Wildwasserrafting für Abenteuerlustige
  • Freizeitpark Belantis: Achterbahnen und Attraktionen für die ganze Familie
  • Wassersport: Tauchen, Kitesurfen und weitere Angebote an den Seen
  • Badestellen: Zahlreiche Strände und Zugänge zum klaren Wasser

Einkehrmöglichkeiten

Entlang der Route finden sich in den historischen Altstädten von Borna, Groitzsch und Pegau zahlreiche Gasthöfe und Restaurants. Die kleinen Gassen laden zum Bummeln ein, und regionale Küche sorgt für die nötige Stärkung zwischen den Etappen.

Anreise

Der Startort Markkleeberg liegt nur wenige Kilometer südlich von Leipzig und ist damit hervorragend an das Bahnnetz angebunden. Vom Leipziger Hauptbahnhof oder dem S-Bahnhof Markkleeberg aus lässt sich die Tour bequem starten. Auch der Cospudener See mit seiner Marina ist vom Leipziger Stadtpark aus schnell per Rad erreichbar.

Praktische Hinweise

Die Neuseenland-Radroute eignet sich besonders für Familien mit Kindern und alle, die das Radfahren mit Wasserspaß verbinden möchten. Die flache Streckenführung durch die Leipziger Tieflandsbucht macht die Tour auch für weniger trainierte Radfahrer gut machbar.

  • Badesachen und Sonnenschutz nicht vergessen
  • Ausreichend Zeit für Besichtigungen und Badepausen einplanen
  • Die historischen Altstädte von Borna, Groitzsch und Pegau laden zu längeren Aufenthalten ein
  • Bei Interesse an der Bergbaugeschichte lohnt sich ein Besuch am Kap Zwenkau und auf der Halde Trages

Abschließende Tipps

Die Neuseenland-Radroute zeigt eindrucksvoll, wie sich eine ehemalige Industrielandschaft in ein attraktives Naherholungsgebiet verwandeln kann. Die Kombination aus entspanntem Radfahren, erfrischenden Badestopps und kulturellen Entdeckungen macht diese Tour zu einem besonderen Erlebnis für die ganze Familie. Wer Leipzig als Wasserstadt kennenlernen möchte, ist hier genau richtig.

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