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Murradweg

Distanz
359.5 km
Anstieg
2199m
Abwärts
3755m
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Der Murradweg gilt als einer der faszinierendsten Flussradwege der Alpenregion und folgt der Mur durch eine außergewöhnliche landschaftliche und kulturelle Vielfalt. Beginnend an der Sticklerhütte im österreichischen Nationalpark Hohe Tauern windet sich diese Route durch das gesamte Bundesland Steiermark, bevor sie nach Slowenien übergeht und in Kroatien endet. Die Reise umfasst imposante Berglandschaften, mittelalterliche Handelsstädte, das kulturelle Zentrum Graz und die weinbewachsenen Hügel der Südsteiermark und schafft so ein unvergessliches Raderlebnis, das Naturschönheit mit kultureller Entdeckung verbindet.

Martin Kubanek
Martin Kubanek

Von ihrer Quelle unterhalb der majestätischen Gipfel der Ankogelgruppe führt die Mur dich durch vielfältige Landschaften, die die Geschichte Mitteleuropas erzählen. Die Route führt durch historische Braustädte wie Murau, Industriedenkmäler in Leoben und die UNESCO-Welterbestadt Graz, bevor sie das Thermalbad Bad Radkersburg an der slowenischen Grenze erreicht.

Wichtige Routeninformationen

  • Schwierigkeit: Mittelschwer in den nördlichen Abschnitten, leicht ab Graz südwärts
  • Höhenprofil: Bergiges Gelände im Norden mit deutlichen Abfahrten, vorwiegend flach durch zentrale und südliche Abschnitte
  • Oberflächenarten: Gut gepflegter Asphalt und verdichtete Radwege mit gelegentlichen ruhigen Nebenstraßen
  • Routentyp: Eigene Radwege und verkehrsarme Straßen mit ausgezeichneter Trennung vom Autoverkehr
  • Empfohlene Richtung: Nord nach Süd dem natürlichen Flusslauf folgend
  • Empfohlenes Fahrrad: Trekking- oder Hybridfahrräder; Rennräder für die meisten Abschnitte geeignet
  • Zertifizierung: Teil des österreichischen Fernradwegenetzes
Martin Kubanek
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Routenmarkierung & Navigation

Der Murradweg weist eine ausgezeichnete Markierungskonsistenz durch ganz Österreich auf, mit charakteristischen grünen Schildern mit weißer "R 2 Murradweg"-Beschriftung. Die Navigation bleibt unkompliziert, da die Route eng dem Flussverlauf folgt und dadurch Möglichkeiten für Fehlfahrten minimiert. In Graz ändert sich die Beschilderung zu weißen Schildern mit grüner "R 2"-Markierung und behält klare Richtungshinweise durch die städtische Umgebung bei.

Die Qualität der Markierung bleibt in allen österreichischen Abschnitten durchgehend hoch, mit regelmäßigen Bestätigungsschildern, die an wichtigen Entscheidungspunkten Sicherheit geben. Internationale Grenzübergänge sind klar markiert, und die Route setzt sich nahtlos mit entsprechender Beschilderung in Slowenien und Kroatien fort.

Beste Richtung & Saison

Die Nord-Süd-Richtung erweist sich als optimal und ermöglicht es dir, vom natürlichen Gefälle zu profitieren, während du dem Flusslauf zu seinem Ziel folgst. Diese Ausrichtung bietet auch die logischste Entwicklung von alpinen Landschaften hin zum mediterran beeinflussten Weinland.

  • Hauptsaison: Mai bis September mit den wärmsten Bedingungen
  • Optimale Monate: Juni bis August für Gebirgsabschnitte und Thermalbadzugang
  • Frühjahrsradeln: April und Mai bieten blühende Landschaften mit milden Temperaturen
  • Herbstradeln: September und früher Oktober bieten Erntezeit-Atmosphäre in den Weinregionen

Hauptetappen & Höhepunkte

Die Route teilt sich natürlich in verschiedene Etappen auf, von denen jede einzigartigen Charakter und Attraktionen bietet, die die wechselnden Landschaften und kulturellen Einflüsse widerspiegeln.

Sticklerhütte bis St. Michael im Lungau: Ein beeindruckender Start inmitten der Alpenlandschaft mit der Quelle der Mur. Die anfängliche Abfahrt erfordert besondere Aufmerksamkeit, besonders bei der Arsenhütte-Haarnadelkurve und dem Kurvenabschnitt bei Jedl.

St. Michael im Lungau bis Murau: Diese Etappe führt dich zur historischen Murtalbahn und durch Tamsweg mit seiner bedeutenden Wallfahrtskirche St. Leonhard. Die Route endet im mittelalterlichen Murau mit seinem Brauerei-Erbe und der beeindruckenden Burg.

Murau bis Judenburg: Du radelst durch die Niedere Tauern-Vorberge, begleitet von der Schmalspurbahn Murtalbahn. Höhepunkte sind die legendären Frauenburg-Ruinen und Judenburgs bemerkenswerter 76 Meter hoher Stadtturm mit Österreichs höchstgelegenem Planetarium.

Judenburg bis Leoben: Die Route führt durch die Zirbenland-Region mit Gelegenheiten, den Red Bull Ring und die Aqualux Therme zu besuchen. Leoben empfängt dich mit seiner Stift Göss Brauerei und dem berühmten "größten Biergarten Österreichs" am Hauptplatz.

Leoben bis Graz: Möglicherweise die landschaftlich vielfältigste Etappe, mit der historischen Handelsstadt Bruck an der Mur, der beeindruckenden Bärenschützklamm und dem faszinierenden Höhlensystem der Lurgrotte. Das Freilichtmuseum Stübing bietet Einblicke in traditionelle Alpenarchitektur vor der Ankunft in der steirischen Landeshauptstadt.

Graz bis Leibnitz: Der Übergang von städtischer Kultur zum Weinland beginnt, während du das landwirtschaftliche Gebiet Grazer Feld durchquerst. Leibnitz bietet Zugang zu Schloss Seggau mit seinen 300 Jahre alten Weinkellern und die Nähe zum erhöht gelegenen Weindorf Kitzeck.

Leibnitz bis Bad Radkersburg: Die letzte österreichische Etappe zeigt die Natura 2000 Murauen-Feuchtgebiete und beinhaltet einzigartige Attraktionen wie die historische Murecker Schiffsmühle. Bad Radkersburg bietet Thermalentspannung und markiert das Tor nach Slowenien.

Wichtige Sehenswürdigkeiten entlang der Route

Der Murradweg verbindet eine beeindruckende Sammlung von Naturwundern, Kulturstätten und Freizeiteinrichtungen, die längere Stopps und Erkundungen rechtfertigen.

Historische & kulturelle Stätten:

  • Nationalpark Hohe Tauern mit Mur-Quelle
  • Wallfahrtskirche St. Leonhard in Tamsweg
  • Mittelalterliches Murau mit der Brauerei der Sinne
  • Sternenturm Planetarium in Judenburg
  • UNESCO-Welterbe Altstadt Graz und Schloss Eggenberg
  • Historischer Hauptplatz und Schlossberg in Bruck an der Mur
  • Freilichtmuseum Stübing
  • Bad Radkersburgs erhaltenes mittelalterliches Stadtzentrum

Naturattraktionen:

Tom Lamm
Tom Lamm
  • Bärenschützklamm mit Hängebrücken-Wanderwegen
  • Lurgrotte - Österreichs größte wassergefüllte Tropfsteinhöhle
  • Murecker Schiffsmühle - historische Schiffsmühle
  • Natura 2000 Murauen-Naturschutzgebiet
  • Mehrere Badeseen einschließlich Wildoner Badesee und Röcksee

Freizeiteinrichtungen:

  • Red Bull Ring Rennstrecke mit Besucherattraktionen
  • Aqualux Therme Fohnsdorf
  • Parktherme Bad Radkersburg Thermalkomplex
  • Märchenwald Familien-Erlebnispark

Kulinarische Höhepunkte

Der Murradweg führt dich durch Regionen, die für ihre besonderen kulinarischen Traditionen bekannt sind, die sowohl alpines Erbe als auch mediterrane Einflüsse widerspiegeln. Die nördlichen Abschnitte zelebrieren traditionelle österreichische Bergküche, während südliche Bereiche innovative Weinland-Gastronomie und das berühmte steirische Kürbiskernöl präsentieren.

Regionale Spezialitäten:

  • Steirisches Kürbiskernöl - das flüssige Gold der Region
  • Käferbohne (Steirische Feuerbohne) mit regionalen Zubereitungsarten
  • Traditionelle Bergkäse und alpine Milchprodukte
  • Schilcher Roséwein aus den westlichen Hügeln
  • Traminer und Sauvignon Blanc Weine aus südlichen Weingärten
  • Murauer Bier und andere regionale Braueispezialitäten
  • Frisch gepresste Apfelsäfte und traditionelle Schnäpse

Entlang der Route findest du zahlreiche Betriebe mit prestigeträchtigen kulinarischen Zertifizierungen einschließlich Guide Michelin-Sterne, Gault Millau-Bewertungen und Kulinarium Steiermark-Auszeichnungen. Weinliebhaber werden besonders die Vinofaktur Genussregal in Vogau schätzen, die regionale Produkte in einer erlebnisreichen Markthalle präsentiert.

Unterkunftsmöglichkeiten

Der Murradweg bietet umfassende Unterkunftsnetze mit besonderer Stärke bei radfahrerfreundlichen Services. Entlang der Route findest du zahlreiche Bett+Bike-zertifizierte Betriebe, die spezialisierte Einrichtungen für Radtouristen bieten.

  • Bett+Bike-zertifizierte Hotels: Sichere Fahrradabstellung, Reparatursets, frühe Frühstücksoptionen und Wetterschutz
  • Traditionelle Gasthausunterkunft: Familiengeführte Betriebe mit regionaler Küche und lokalen Einblicken
  • Campingeinrichtungen: Gut ausgestattete Plätze an strategischen Standorten einschließlich Fisching und verschiedenen Seepositionen
  • Thermalhotel: Luxuriöse Optionen in Fohnsdorf und Bad Radkersburg, die Radfahren mit Wellness verbinden
  • Städtische Unterkünfte: Komplettes Angebot in Graz und anderen größeren Städten

Anreise & Transport

Hinreise: Der nördliche Startpunkt erfordert kombinierten Transport, wobei Bahnverbindungen nach Tamsweg über die malerische Murtalbahn von Unzmarkt verfügbar sind. Von Tamsweg erreichen Busverbindungen St. Michael im Lungau, wobei Fahrradreservierungen im Voraus erforderlich sind. Kostenlose Parkplätze stehen sowohl in Muhr im Lungau als auch in St. Michael im Lungau für Autoanreisende zur Verfügung.

Rückreise: Mehrere Rückfahrtoptionen bieten verschiedene Präferenzen und Ziele. Mit der ÖBB sind die meisten Orte entlang der Route gut erreichbar. Bacher Reisen betreibt einen spezialisierten Fahrrad-Shuttleservice von Bad Radkersburg nach St. Michael im Lungau mit erforderlicher Voranmeldung. Für internationale Erweiterungen nach Slowenien und Kroatien bietet das Gästehaus Rosi in Bad Radkersburg Rückfahrtshuttles zur österreichischen Grenze.

Die historische Murtalbahn verdient besondere Erwähnung für den kostenlosen Fahrradtransport in Dampfzügen zwischen Juni und September, was dem Raderlebnis ein unvergessliches Element hinzufügt.

Praktische Überlegungen

Als Rennradfahrer solltest du beachten, dass der größte Teil der österreichischen Route ausgezeichnete Asphaltoberflächen aufweist, obwohl die anfängliche Abfahrt von der Sticklerhütte Richtung Muhr aufgrund von Schotterabschnitten breitere Reifen erfordert. Der Biosphärenpark Murauen-Abschnitt nahe der slowenischen Grenze weist ebenfalls verdichtete Schotteroberflächen auf, die schmale Rennradreifen herausfordern könnten.

Die Serviceinfrastruktur erweist sich in den österreichischen Abschnitten als ausgezeichnet:

  • Fahrradgeschäfte in allen größeren Städten entlang der Route verfügbar
  • 24-Stunden-Reparaturstationen mit Werkzeugen und Pumpen in regelmäßigen Abständen
  • Reichlich Wasserquellen und Rastmöglichkeiten während der Sommermonate
  • Geldautomaten- und Lebensmittelzugang in den meisten Dörfern
  • Touristeninformationszentren mit Karten und lokaler Beratung

Wettermuster können zwischen dem alpinen Start und dem mediterran beeinflussten Ende erheblich variieren. Gebirgsabschnitte können auch im Sommer schnelle Wetterumschwünge erleben, während südliche Gebiete generell stabilere Bedingungen bieten. Die GenussCard bietet wertvolle Vorteile für den Abschnitt Leibnitz bis Bad Radkersburg und gewährt freien Eintritt zu über 280 Attraktionen bei Übernachtung in teilnehmenden Unterkünften.

Abschließende Tipps

Der Murradweg belohnt dich, wenn du effizienten Fortschritt mit kultureller Neugier ausgleichst. Plane 8-10 Tage ein, einschließlich angemessener Zeit für Hauptattraktionen wie die Bärenschützklamm, Graz-Erkundung und Weinregion-Abstecher. Die ausgezeichnete Infrastruktur der Route ermöglicht flexible Tagesetappen, wobei die Buchung von Unterkünften im Voraus optimale radspezifische Services sicherstellt.

Für jene, die erweiterte mitteleuropäische Raderlebnisse suchen, verbindet sich der Murradweg nahtlos mit anderen Hauptrouten. Der EuroVelo 9 setzt sich durch Bad Radkersburg fort, während der Mürztalradweg bei Bruck an der Mur einmündet und Gelegenheiten für längere Tourerlebnisse schafft. Die internationale Fortsetzung durch Slowenien und Kroatien bietet zusätzliche kulturelle Dimensionen für abenteuerlustige Radfahrer, die bereit sind, Österreichs Grenzen hinaus zu erkunden.